Psoriasis

Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche und nicht-infektiöse Erkrankung der Haut. Schuppenbildung und entzündliche Rötungen gehören zu den charakteristischen Kennzeichen der Hautveränderungen. Demnach wird die Psoriasis auch als Schuppenflechte bezeichnet.

 

Je nach Größe, Art und Ort des Auftretens (Lokalisation) werden verschiedene Erscheinungsformen der Hautveränderungen unterschieden. Etwa 20% der Betroffenen leiden gleichzeitig unter Gelenkbeschwerden.

 

Der Verlauf der Psoriasis ist individuell sehr unterschiedlich: Auf der einen Seite kann das klinische Bild über lange Zeiträume gleichförmig sein. Andererseits können die Beschwerden schubartig auftreten, das heißt Phasen mit hoher entzündlicher Aktivität (Schub) wechseln sich mit weitgehend beschwerdefreien Intervallen ab.

Therapieformen:

Auch die normale Sonne ist es, die dem Psoriatiker Heilung bringt, doch steht sie nicht immer und kontrollierbar zur Verfügung. Bestimmte Wellenlängen der Strahlung zeigen jedoch eine erhöhte Effizienz und bewirken entzündungshemmende Effekte, indem sie bestimmte Zellen des Immunsystems in ihrer Aktivität hemmen.
Die meisten Schuppenflechte-Patienten sehen die Praxis ihres Hautarztes drei- bis viermal pro Woche, wenn sie sich für eine Bestrahlungsserie entscheiden.

Eine Behandlung zu Hause bietet mehr Spielraum: Man kann bestrahlen, wenn man Zeit hat, und das auch unabhängig von der Praxisöffnungszeit. Aber: Es sollte eine solche Eigenbehandlung nicht unkontrolliert durchgeführt werden, sondern unter genauer Anleitung eines Facharztes. Denn: Die Bestrahlungen haben, wie fast jede Behandlung, Nebenwirkungen. Lichtschäden wie Sonnenbrand oder Juckreiz und Prozesse der Hautalterung gehören zu den Risikofaktoren – sofern die Behandlung zu stark ist oder zu lange erfolgt. Leichte Erytheme oder geringer Juckreiz können als Nebenwirkungen in Kauf genommen werden.

Wichtig ist, dass der Arzt Erfahrung mit den verschiedenen Phototherapievarianten hat. Es gibt entsprechend der unterschiedlichen Wirkung von UVA- und UVB-Strahlung verschiedene Therapieformen. Daher muss je nach Hauttyp und Schwere der Psoriasis entschieden werden, welche Therapie angewandt wird, mit welcher Dosierung begonnen und in welchem Intervall sie gesteigert wird.

Phototherapien allein werden bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis empfohlen und vor allem, wenn die Plaques großflächig auftreten.

Balneo-Phototherapie

Bäder mit salzhaltigem Wasser werden kombiniert mit der Bestrahlung – entweder werden Wannen- oder Duschbäder genommen. Unterschiedlich ist das Salz im Wasser – mal ist es Sole, mal einfaches Kochsalz oder auch Salz aus dem Toten Meer. Durch Salz und „Sonne“ werden die natürlichen Bedingungen von schönen und für Psoriatiker heilsamen Strandtagen nachgestellt. Früher wurden die Behandlungen beim Arzt durch die Krankenkassen nicht bezahlt, da angeblich Zweifel an der Wirksamkeit bestanden. Inzwischen aber weiß man durch 30 Jahre Praxis, dass die Erfolgsquoten zwischen 60 und 90 Prozent liegen und damit höher als die von UV-Behandlungen allein. Daher ist die Therapie von Psoriasis vulgaris seit dem 01.Juli 2008 wieder Kassenleistung – nicht aber bei Psoriasis pustulosa, da hier bislang keine Wirksamkeit festgestellt werden konnte.

 

Photochemotherapie (PUVA)

PUVA eignet sich insbesondere für die Behandlung von schwerer Psoriasis. Diese Therapie gibt es in drei Formen. In jedem Fall werden Psoralene verwendet, bevor die Bestrahlung beginnt. Diese Substanzen sensibilisieren die Haut für die UV-A-Strahlung. Die Medikamente gibt es in Form von Tabletten, als Creme zum Auftragen auf die Haut oder als Badezusatz. Bei PUVA wird also UV-A-Strahlung angewandt, mit der zwei bis viermal die Woche behandelt wird. Die Erfahrung belegt eine vergleichbare Wirkung von oraler PUVA und Bade-PUVA und einen etwas geringeren Effekt von Creme-PUVA. Die Therapie ist kontraindiziert während der Schwangerschaft oder Stillzeit und sie eignet sich auch nicht bei Patienten, die an lichtbedingten Hauterkrankungen oder an Hautkrebs erkrankt sind oder bei Patienten, die Immunsuppressiva erhalten. Mögliche unangenehme Begleiterscheinungen sind Erytheme, Juckreiz, Übelkeit.

 

UV-B Breitbandspektrum

Diese Therapie ist die älteste Form der Phototherapie. Hier wird die gesamte Bandbreite der UV-B Strahlung benutzt (280 – 320 nm). Laut den Ergebnissen von verschiedenen Studien erreichte die Hälfte bis zu drei Vierteln der Patienten eine Verbesserung des PASI Wertes um 75%. Je öfter pro Woche, desto schneller wurde diese Verbesserung erreicht. Dabei muss natürlich auf die erhöhte Gefahr der Erythembildung geachtet werden.

Quelle: http://www.psoriasis-netz.de/fakten/behandlung/behandlung-licht.html

Hier geht es zu den Leitlinien des AWMF ( Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.):
www.awmf.org/psoriasis

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