
Wirkungsmechanismus & Anwendung
Tageslicht-PDT
Die Anfänge der photodynamischen Therapie reichen bis in das Jahr 1400 vor Christus zurück. In Ägypten wurden aus Pflanzen gewonnene Psoralene als Photosensibilisator genutzt, welcher durch die Kraft der Sonne aktiviert wurde, um Hautkrankheiten zu behandeln.
Die gleiche Wechselwirkung von Licht und Medikament wird heute in der modernen Dermatologie in Form der photodynamischen Therapie (PDT) angewandt, um die aktinische Keratose, die häufigste Art der Präkanzerose der Haut, zu behandeln.
Aktinische Keratose bildet sich an kontinuierlich lichtexponierten Körperstellen, wie zum Beispiel Gesicht, Nacken, Brust oder den Extremitäten aus. Schätzungen zufolge sind 50% der Männer und 30% der Frauen in der Altersgruppe über 45 Jahren betroffen. Die inzwischen als Berufskrankheit anerkannte aktinische Keratose tritt bei Berufen, die unter freiem Himmel ausgeübt werden, wie zum Beispiel Dachdecker oder Maurer, besonders häufig auf.
Für die photodynamische Therapie wird ein lichtsensibilisierendes Medikament benötigt. Diese wird in Form einer Creme (z.B. Methylaminolävulinsäure, MAL) auf die betroffenen Areale aufgetragen. Aminolävulinsäure kommt in den meisten Körperzellen physiologisch vor und wir für die Hämsynthese benötigt. Durch das Externum reichert sich MAL, durch den erhöhten Stoffwechsel, selektiv in Tumorzellen an. In den Mitochondrien der Hautzellen wird dann aus MAL der eigentliche Photosensibilisator Protoporphyrin IX (PPIX) gebildet. Die Aktivierung mit Licht resultiert in der Bildung einer reaktiven Sauerstoffspezies, welche das erkrankte Gewebe zerstört.
Die PDT mit Tageslicht wird seit Jahren erfolgreich angewendet und zeigt sich in klinischen Studien als ebenso effektiv im Vergleich zur konventionellen Rotlicht-PDT. Vorteilhaft ist bei der Tageslicht-PDT das um ein vielfach geringere Schmerzempfinden während der Bestrahlung. Die Tageslicht-PDT ist jedoch stark von Jahres- und Tageszeit, sowie Wetter und Temperatur abhängig. Das Tageslicht reicht in Europa nur zwischen März und Oktober aus, um einen sicheren und verlässlichen Therapieerfolg zu gewährleisten. Zusätzlich sind von diesem Zeitfenster bewölkte, regnerische und kalte Tage auszuschließen.
Das dermalight daylight-PDT® schließt diese Variablen aus und stellt einen reproduzierbaren, sicheren und effektiven Ablauf der Therapie zu jeder Zeit sicher. Speziell für die medizinische Phototherapie entwickelte LEDs bilden das Absorptionsspektrum des Photosensibilisators nachgebildet. Über sichtbares Licht im Bereich von 415, 500, 540, 585 und 630 Nanometer wird die gleichmäßige Aktivierung des Photosensibilisators in jeder Gewebetiefe erreicht. Die Bestrahlung ist somit frei von den für den Therapieerfolg nicht benötigten ultravioletten und infraroten Anteilen des Sonnenlichts. Des Weiteren ist der Therapieablauf des dermalight daylight-PDT® auf das zugelassene Protokoll der Anwendung von künstlichem Tageslicht in Kombination mit der Methylaminolävulinsäure exakt abgestimmt.